Das war ein langes zermürbendes Wochenende!
Am Freitag ging es planmäßig los, 17 Uhr war ich da, eine viertel Stunde später sind wir dann auch losgefahren, nach Rimbeck (Einsetzstelle vom Taubenzüchter-Verband Warburg) und von da aus, über die A44 und die A1 in die Eifel.
Hat alles geklappt, als wir über Wasserbillig in Luxemburg eingefahren sind, habe ich mir nur noch schnell Zigaretten geholt, was ich aber, wie auch Kaffee, erst auf der Heimfahrt kaufen wollte, Robert (Der Fahrer der RV Eggegebirge) meinte aber, ich solle ruhig eben schnell in den Laden springen.
Von da aus sind wir weiter nach Neufchateau, wo wir gegen 2.30 Uhr eintrafen. Vom Franz (Fahrer der RV Brakel-Bad Driburg) war nirgends was zu sehen, was aber auch nicht wunderte, da er wesentlich später losgefahren war, als wir. Und so haben wir die Tauben getränkt und wollten uns gerade noch eine Weile schlafen legen, als er ankam, da war es halb vier Uhr Morgens.
Kurz vor Sechs klopfte dann der Platzleiter an die Tür, und riss uns aus dem Schlaf. Er bestätigte uns, dass wir auch da sind, wo wir zu sein haben, Bürokratie…. Kurze Zeit Später klingelte dann das Handy, der Flugleiter erkundigte sich nach dem Wetter.
Es war diesig, aber noch bestand kein Grund sich Gedanken zu machen, die Sonne ließ sich ja schon hinter den Wolken erkennen. Die Flugstrecke war nicht ganz so optimal, über der Region Frankfurt war wohl ein Gewitter, also warteten wir und tranken erst einmal Kaffee.
Das Wetter wurde jedoch nicht besser, um 10 Uhr standen wir immer noch vor Ort und im fernen OWL waren die geistigen Köpfe am überlegen, was man nun machen solle. Warten vor Ort oder Standort verlegen und dann am Sonntag von dort aus starten…. Man entschied sich den Standort zu verlegen, und so bekamen wir die Order „Rückzug nach Lauterbach / Saarland“. Alle Langstreckenflüge wären vom Verband abgesagt worden…. Daraufhin rief ich erstmal meinen Vater an, der ja heute für die RV Hofgeismar nach Nancy fährt. Sagte ihm was die Lage war, und er meinte noch, was interessieren uns in Hofgeismar Anweisungen aus OWL? Am Nachmittag rief ich nochmals an, da war er schon im LKW auf dem Weg nach Frankreich.
Ok, ich komme erst am Sonntag nach Hause, damit gerechnet hatte ich ja, aber dass ich nicht mehr nach Wasserbillig komme um mir noch ein wenig Kaffee zu kaufen, hat mich dann doch geärgert!
Wir ließen das Wasser aus den Tränken und fuhren los.
Als wir in Lauterbach ankamen, der schönste Sonnenschein, aber leider war es da schon zu spät, weil zu warm um die Tauben noch fliegen zu lassen, wir stellten die Wagen ab und begannen zu warten…
Robert und Franz sind dann auch noch einmal schnell in den nächsten Edeka *g*, das war gegen 13 Uhr. Zum Glück hatte ich auf der Hinfahrt Zigaretten gekauft, Kaffee hatte ich auch noch und zu Essen sowieso. Und so warteten wir.
Da Franz wenig geschlafen hatte, legt er sich dann auch erst noch einmal hin, kurze Zeit Robert auch und ich saß in der Sonne und habe ein wenig vor mich hingedöst. Später bin ich dann in das angrenze Tal gegangen um mir die Beine zu vertreten.
Gegen vier Uhr tränkten wir dann die Tauben und fütterten sie. Aber das war es auch schon gewesen, außer dem Warten und dem einen oder anderen Passanten ist nichts weiter passiert. Am Abend kam dann ein Anlieger und fing ein Gespräch an, ob wir Wasser brauchen (also für Tauben), ob wir was essen wollen, Kaffee, duschen, Toilette…. all das hat er uns angeboten. Ich fand das zwar sehr nett von ihm, aber wir haben das natürlich dankend abgelehnt. Er war ein Taubenzüchter, der sich das Hobby finanziell nicht mehr leisten konnte. Man hat es ihm auch angemerkt, dass er einer war.
Der Abend dümpelte so vor sich hin und gegen 22 Uhr habe ich mich aufs Ohr gehauen. Als ich gegen halb drei mal raus musste, hatten wir sternenklaren Himmel. Sah sich gut an dachte ich noch so bei mir und legte mich wieder hin. Gegen 5 Uhr wurde ich noch einmal wach, ich sah nur kurz raus und sah…. Nebel!
Da war ich putzmunter und bin dann auch gleich aufgestanden. Auf den Schreck brauchte ich erst einmal eine Zigarette.
Ich war kaum draußen, da wurde Robert wach und sah auch was los war, er fluchte. Hatten wir doch alle gestern noch darüber gesprochen, dass es besser gewesen wäre entweder in Neufchateau zu warten, oder aber bis Saarbrücken zurück zu fahren… Jetzt war es zu spät. Und so mussten wir die Hiobs-Botschaft auch dem Flugleiter überbringen und konnten wieder nichts anderes machen, als zu warten.
Gegen 6,45 Uhr rief mich mein Vater an und wollte wissen, ob wir die Tauben gestartet hätten…. In Nancy, wo einige trotz der Ankündigung, dass alle Langstreckenflüge gestrichen worden sind, hingefahren sind, sind die Tauben gegen 6.20 Uhr gestartet. Und wir standen im schönsten Nebel und warteten…… Mein Vater fand das wohl irgendwie lustig, ich weniger. In Neufchateau, so erfuhr ich bei dem Gespräch auch, wo die Einbecker RV stand sind die Tauben um 6 Uhr gestartet…. Das war natürlich Öl für unser Feuer, mussten wir uns doch von dort zurück ziehen….
Um 7 Uhr und 40 Minuten haben wir dann unsere Tauben raus bekommen….. endlich! Kaum waren die Tauben draußen, sind wir auch dann gleich in Richtung Heimat gestartet. Unterwegs haben wir noch einen kurzen Kaffee Stop gemacht, bei der Gelegenheit gleich getankt und dann ging es auch schon wieder weiter.
Es war gegen 15 Uhr, als wir wieder in Rimbeck waren…. Jetzt nur noch schnell die Transportkisten ausladen und einige sauber machen, die noch nach Beverungen gebracht werden mussten und dann war der Flug auch für uns vorbei. 18 Uhr 15 Minuten, das zeigte meine Uhr, als wir in Beverungen endlich fertig ausgeladen hatten…. Ich war also 49 Stunden und 15 Minuten unterwegs gewesen…. Genaue Wegstrecke (Wir sind doch anders gefahren, als ich es am Freitag vermutet hatte…..)
Als ich dann endlich zu Hause war, der Vater war noch nicht da, obwohl er viel früher in Hofgeismar war, als wir in Rimbeck, wollte ich eigentlich nur noch Kaffee, eine Dusche und in mein Bett.
Kaffee war das Erste was ich getan habe, kurz beim Rechner vorbeigeschaut, eben geduscht und dann in aller Ruhe eine Tasse Kaffee getrunken. Kurze Zeit später kam dann der Vater mit den Hunden, die solange bei unserem Werner waren, nach Hause, wir redeten noch kurz und dann legte ich mich auch in mein Bett und schlief durch bis heute morgen….