Egon Bahr, ein Urgestein der ehemals hoch angesehen deutschen Sozialpolitik und Mitglied der ältesten Partei Deutschlands sagte in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt„, und ich zitiere:
In Afghanistan herrscht de facto Krieg. Und im Krieg muss der Stärkste führen. Das sind die Amerikaner. Aber zu den kriegführenden Nationen dort gehören eben auch die Deutschen.
Schon vor meiner aktiven Dienstzeit bei der Bundeswehr vertrat ich den Standpunkt, dass deutsche Soldaten im Ausland nichts zu suchen zu haben. Damals ging es noch um Bosnien, während meiner Dienstzeit kam dann der Kosovo auf und auch hier vertrat ich meine Meinung, selbst meinem stellvertretenden Bataillons Kommandanten gegenüber.
Was ist aus der deutschen Doktrin, die uns die Gründerväter der zweiten Republik mit auf den Weg gaben geworden? Dass von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen soll?
Oder ist es genau das? Der Krieg in Afghanistan wird ja nicht vom deutschen Boden aus geführt, ist das wirklich so einfach?
Egal wie man es auch bezeichnen mag, an meiner grundsätzlichen Einstellung, dass deutsche Truppen im Ausland nichts zu suchen zu haben, hat sich nichts geändert. Geändert hat sich nur meine Einstellung zum Erreichen dieser Erkenntnis, damit es auch für unsere Politiker wieder in die Blickhöhe rückt.
Wenn es sein muss, dass ein ganzes Bataillon im Ausland fällt (so sagt man das doch so schön), dann muss es eben so sein. Aber bitte nicht immer dieses geheuchelte „Wir taten alles um sein / ihr Leben zu schützen…“, wenn wieder einer unserer Soldaten in einer Blechkiste nach Hause kommt.
Bei Krieg zählt nur: Der der zuerst schießt und trifft, bleibt am Leben! Aber das dürfen unsere Truppen noch nicht einmal, zu erst schießen…….